Dr. Paul Nogier (1908 – 1996), ein französischer Allgemeinarzt aus Lyon, entwickelte in den 50er Jahren die Ohrakupunktur mit den wichtigsten Reflexpunkten.
Aus der TCM stammend konnte sich vor circa 40 Jahren die chinesische Ohrakupunktur auf eine alte Tradition verpflichten und wurde mit den neuen Elementen ausgestattet.
Ähnlich der Fussreflexzonen-Therapie bildet die Ohroberfläche eine Reflexzone, auf der alle Organe und Regionen des Körpers abgebildet sind.
Über Akupunkturpunkte auf dem Ohr können deshalb einzelne Organe oder Körperregionen angesprochen werden. Neben diesen „lokalen“ Punkten gibt es solche, die ausgleichend auf die Psyche wirken, und welche, die eine ähnliche Wirkung wie Medikamente haben – zum Beispiel hormonähnlich, entzündungshemmend, beruhigend.
Die Betrachtung der Ohrreflexzonen erlaubt eine Aussage darüber, wo Schmerzen bestehen, oder welche Organe des Körpers bei unklaren Beschwerden betroffen sind. Diese Untersuchung erfolgt durch Messung von Spannungsdifferenzen an der Ohroberfläche, sowie Auffinden der druckschmerzhaften Punkte. Damit kann diagnostisch gearbeitet werden, denn der Therapeut erhält Hinweise auf Störungen, denen er weiter nachgehen kann. Gleichzeitig kann direkt an den auffälligen Zonen therapiert werden, und das mit unterschiedlichen Mitteln:
- Klassisch wird eine spezielle Ohr-Akupunktur-Nadel (sehr dünn) als Einmal-Nadel gesetzt, und bis zu 30 Minuten im Ohr belassen. Bis auf wenige Ausnahmen sticht man maximal 6-8 Nadeln gleichzeitig während einer Behandlung.
- Manchmal macht das Setzen einer Dauernadel Sinn, diese ist an einem kleinen Pflaster befestigt und kann, je nach hygienischem Zustand des Pflasters, bis zu 10 Tagen sitzen.
- Es gibt die Möglichkeit, Akupressur zu nutzen. Hierzu wird ein kleines Körnchen oder eine Kugel (Magnet) an dem entsprechend diagnostiziertem Reflexpunkt aufgeklebt
- Homöopathische Mittel können als Globulin mit einem Pflaster befestigt werden
- Ein Laser kommt zum Einsatz bei Kindern oder Menschen mit Nadel-Angst.
Dadurch, dass wie oben beschrieben, sowohl die Organe als auch die Psyche Reflexzonen am Ohr besitzen, deckt der Einsatzbereich der Ohrakupunktur ein weites Spektrum ab.
Hierbei kann die Ohrakupunktur allein, aber auch problemlos mit anderen, auch schulmedizinischen, Therapieformen kombiniert werden. Je nach Beschwerdebild und Reaktionsfähigkeit des Patienten hilft eine einmalige Behandlung, bis hin zu 2-3mal wöchentlich für einen längeren Zeitraum.
Zu Beginn der Therapie legen wir gemeinsam einen Behandlungsplan fest, an dem Sie sich orientieren können.